Die österreichische Industrie mit hohem Stromverbrauch kann sich für die Jahre 2025 und 2026 erneut auf finanzielle Unterstützung freuen. Das Wirtschaftsministerium unter Leitung von Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat einen Gesetzesentwurf zur Neuauflage des sogenannten Industriestrombonus zur Begutachtung freigegeben. Laut Ministerium stehen jährlich bis zu 75 Millionen Euro zur Verfügung, wobei die Förderung an Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen geknüpft ist. Mehr Details

Strombonus und Investitionspflicht für Förderempfänger

Unternehmen, die von der Förderung profitieren möchten, müssen mindestens 80 Prozent der erhaltenen Mittel reinvestieren. Davon sind 50 Prozent zwingend für Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz vorgesehen. Als förderwürdig gelten Betriebe mit einem jährlichen Stromverbrauch von mindestens einer Gigawattstunde (GWh). Die Auszahlung erfolgt anteilig, abhängig von der Anzahl und Höhe der eingereichten Anträge.

Minister spricht von „Doppelschlag“

„Wir stellen insgesamt 150 Millionen Euro bereit“, erklärte Hattmannsdorfer. „Damit erreichen wir zweierlei: eine unmittelbare Entlastung bei den Energiekosten und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Arbeitsplätze.“

Rückblick und internationale Vergleichswerte

Ein ähnliches Fördermodell wurde zuletzt im Jahr 2022 umgesetzt, wobei damals 185 Millionen Euro an 44 Unternehmen ausgezahlt wurden. Trotz eines Rückgangs der Strompreise um etwa 75 Prozent seitdem, sieht das Ministerium weiterhin einen Wettbewerbsnachteil für österreichische Betriebe. Während Unternehmen in den USA und China rund acht Cent pro Kilowattstunde zahlen, liegt der Preis in Europa bei etwa 13 Cent. Besonders der CO₂-Preis habe die Stromkosten für die Industrie deutlich erhöht.

Die Begutachtungsfrist für den neuen Gesetzesentwurf beträgt zwei Wochen.
Veröffentlicht am 7. September 2025, 11:34 Uhr