Einleitung
Der Strommarkt in Österreich unterliegt klaren gesetzlichen Regeln. Eine zentrale Kennzahl ist der Marktpreis gemäß § 41 Abs. 1 Ökostromgesetz 2012, der von der E-Control Austria quartalsweise veröffentlicht wird. Dieser Wert ist entscheidend für die Vergütung von Ökostromanlagen und beeinflusst die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik, Windkraft und Biomasseprojekten.
Aktueller Marktpreis Q4 2025
Für das 4. Quartal 2025 hat die E-Control einen Marktpreis von 91,67 €/MWh veröffentlicht.
- Im 3. Quartal 2025 lag der Wert noch bei 98,20 €/MWh.
- Damit zeigt sich ein leichter Rückgang, der die Entwicklung am europäischen Strommarkt widerspiegelt.
Bedeutung für Betreiber von Ökostromanlagen
Der veröffentlichte Marktpreis ist für Betreiber von Ökostromanlagen von großer Bedeutung:
- Vergütung: Er bildet die Basis für die Berechnung der Einspeisetarife im Rahmen der Ökostromförderung.
- Planungssicherheit: Betreiber können ihre Einnahmen besser kalkulieren.
- Markttransparenz: Der Preis zeigt die aktuelle Lage am Strommarkt und dient als Orientierung für Investitionen.
Ausblick auf den Strom Marktpreis Q1 2026
Für das 1. Quartal 2026 liegt noch kein offizieller Wert vor. Die Veröffentlichung erfolgt erst nach Quartalsende. Aktuelle EEX-Futures deuten jedoch auf ein Niveau von rund 107–110 €/MWh hin, was auf steigende Preise hindeutet.
Die Strompreise für Q1 2026 steigen laut aktuellen Marktanalysen vor allem wegen höherer Nachfrage im Winter, gestiegener Brennstoffkosten und geopolitischer Unsicherheiten. Futures an der EEX liegen aktuell bei 107–110 €/MWh, deutlich über dem offiziellen Wert von Q4 2025 (91,67 €/MWh).
🔎 Gründe für den Preisanstieg im Q1 2026
1. Saisonale Nachfrage
- Wintermonate bedeuten höheren Stromverbrauch durch Heizung, Beleuchtung und Industrieproduktion.
- Diese saisonale Grundlast führt regelmäßig zu höheren Preisen im ersten Quartal.
2. Gestiegene Brennstoffkosten
- Gas- und Kohlepreise sind im Herbst/Winter 2025 gestiegen, was die Stromproduktion verteuert.
- Da viele Kraftwerke in Europa noch auf fossile Energieträger angewiesen sind, schlägt das direkt auf die Strompreise durch.
3. Geopolitische Unsicherheit
- Der Krieg in der Ukraine und die Energiepolitik in Europa haben Strom und Gas zu einem geopolitischen Machtinstrument gemacht.
- Marktteilnehmer kalkulieren mit Risikoaufschlägen, was Futures verteuert.
4. CO₂-Zertifikate
- Höhere Preise für Emissionsrechte (EU ETS) verteuern die Stromproduktion aus fossilen Quellen.
- Das wirkt sich besonders stark auf Grundlast-Futures aus, die kontinuierliche Versorgung abbilden.
5. Markterwartungen
Analysten rechnen mit einer Preissteigerung im Q1 2026, bevor sich der Markt im Laufe des Jahres wieder stabilisieren könnte.
Futures spiegeln nicht nur aktuelle Kosten, sondern auch Erwartungen für die kommenden Monate wider.
Fazit
Der Marktpreis gemäß § 41 Abs. 1 Ökostromgesetz 2012 ist eine zentrale Kennzahl für die österreichische Energiewirtschaft. Mit 91,67 €/MWh im Q4 2025 bietet er eine transparente Grundlage für die Vergütung von Ökostromanlagen und zeigt die Dynamik des Strommarktes. Für Q1 2026 erwarten Experten einen Anstieg, der sich in den Futures bereits abzeichnet.
👉 Offizielle Quelle: E-Control – Marktpreis gemäß § 41 Ökostromgesetz 2012
Was bedeutet § 41 Ökostromgesetz 2012?
Gemäß § 41 Abs. 1 Ökostromgesetz 2012 ist die E-Control verpflichtet, am Ende jedes Quartals den durchschnittlichen Marktpreis für elektrische Grundlastenergie festzustellen und zu veröffentlichen.
- Grundlastenergie bedeutet: Strom, der kontinuierlich über alle Stunden eines Quartals geliefert wird.
- Berechnungsgrundlage: Die Preise der letzten fünf Handelstage für die Baseload-Quartalsfutures an der European Energy Exchange (EEX).
- Ziel: Transparenz und eine faire Grundlage für die Abrechnung von Ökostromförderungen.
⚡ Begriffserklärung: Grundlast-Quartalsfutures
- Grundlast (Baseload): Das ist Strom, der gleichmäßig über alle Stunden eines Quartals geliefert wird – also 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Es geht um die „Basislast“ im Netz, nicht um Spitzenzeiten.
- Quartalsfutures: Ein Future ist ein Terminkontrakt: Käufer und Verkäufer vereinbaren heute einen festen Preis für Stromlieferungen in einem bestimmten Zeitraum in der Zukunft.
- „Quartalsfuture“ bedeutet: Der Vertrag bezieht sich auf ein ganzes Quartal (z. B. Q1 2026).
- Es gibt auch Monats- oder Jahresfutures, aber für die Marktpreisberechnung nach § 41 Ökostromgesetz sind die Quartalsfutures relevant.
- Folgende vier Quartale: Die E-Control nimmt für ihre Berechnung immer die Preise der nächsten vier Quartalsfutures, die an der European Energy Exchange (EEX) gehandelt werden. Beispiel: Wenn wir im Dezember 2025 sind, dann sind die relevanten Futures:
- Q1 2026
- Q2 2026
- Q3 2026
- Q4 2026
- European Energy Exchange (EEX): Das ist die zentrale europäische Energiebörse mit Sitz in Leipzig. Dort werden diese Strom-Futures gehandelt. Die Preise spiegeln die Erwartungen des Marktes wider.
Die aktuellen EEX-Futures (Phelix Baseload) für das 1. Quartal 2026 (Q1 2026) liegen derzeit bei rund 107–110 €/MWh. Das ist die Marktindikation für den Strompreis, bevor die E-Control den offiziellen § 41‑Marktpreis veröffentlicht.
📊 Details zu den Q1 2026 Futures
- Handelsplatz: European Energy Exchange (EEX), Leipzig.
- Produkt: Phelix AT Baseload Quarter Future (Grundlast, 24/7 über das gesamte Quartal).
- Preisband: Zwischen 107 und 110 €/MWh laut aktuellen Handelsdaten.
- Tendenz: Die Futures zeigen einen deutlichen Anstieg gegenüber Q4 2025 (91,67 €/MWh offizieller Wert).
- Bedeutung: Diese Futures spiegeln die Erwartungen des Marktes wider und dienen als Grundlage für den späteren offiziellen Marktpreis nach § 41 Ökostromgesetz.